"Unverhofft kommt..." auch manchmal vor

HSV Lok Pirna Dresden IV – SG Kurort Hartha II          24:24 (12:11)


Samstagnachmittag, die Sonne scheint und Teile der 2. Männermannschaft stehen sich vor der verschlossenen Halle auf dem Pirnaer Sonnenschein die Beine in den Bauch. Nach und nach erscheinen immer mehr Pirnaer Spieler, die Gäste aber bleiben in überschaubarer Zahl. Da der Anschlusskader mit der Ersten in die ferne Oberlausitz reiste und A. Weise, P. Panzer und D. Burkhardt aus anderen Gründen passen mussten, zog MV Kropp den Joker Andreas Schenk aus dem Ärmel. Zusammen mit J. Krause und Geburtstagskind D. Karsties standen ihm ausreichend Kreisspieler zur Verfügung, allein es fehlte an Alternativen auf der rechten Seite und im Rückraum. Trotzdem fanden sich immerhin 9 Feldspieler und zwei Torleute auf Seiten der Kurortler ein. Zwar überwiegend älteren Semesters aber bereit, den ungeschlagenen und torhungrigen Gastgebern Paroli zu bieten. Hartha nahm sich vor, durch einen eher bedachten und kontrollierten Spielaufbau die Hausherren etwas zu bremsen, getreu dem Motto: „Wenn wir den Ball haben, kann der Gegner kein Tor erzielen.“

Leider gestaltete sich die Umsetzung zu Beginn der Partie nur semi-optimal. Zwar konnte der Ball gut in den eigenen Reihen gehalten werden, aber die Durchschlagskraft im Angriff fehlte noch. So wurden die Anspiele an den Kreis leichte Beute für die gegnerische Abwehr und in schnelle Gegenangriff umgesetzt. Ergebnis des Ganzen: 6:1 Rückstand. Den Spielern schwante nichts Gutes, aber aufgeben war keine Option. Der Abwehrverbund, eigentlich das Sorgenkind der letzten Spiele, präsentierte sich gut aufgelegt und zusammen mit den ebenfalls guten Torhütern konnte der Positionsangriff der Hausherren in Schach gehalten werden. Im Angriff dagegen waren es M. Krause als Vollstrecker und Ballverteiler Richtung Kreis sowie B. Seipt, die die Gästemannschaft wieder auf Kurs brachten. Der Rückstand wurde so aufgeholt und in der Folge entwickelte sich eine knappe Partie, die handballerisch keine Offenbarung darstellte, aber da sich nur ein paar Zuschauer nach Pirna verirrt hatten, war das auch nicht entscheidend. Das nun offensivere Abwehrverhalten der Pirnaer störte den Spielfluss der Gäste ein wenig, trotzdem gelang es immer wieder, einlaufende Spieler oder den Kreis in Szene zu setzten. Mit dem Pausenstand von 12:11 waren alle erstmal nicht unzufrieden.

Der zweite Durchgang blieb eine enge Kiste, aber den Gästen gelang es ihrerseits, in Führung zu gehen und diese auszubauen. Die Hausherren haderten zwar zunächst mit der großzügigen Regelauslegung der Schiedsrichter, aber in ihrem Abwehrverbund wurde ordentlich zugepackt und die Grenze der sportlichen Fairness mehr als einmal überschritten. Beim Stand von 16:19 war dann richtig Feuer in der Partie. Pirna versuchte mit allen Mitteln, das Spiel zu drehen, die Gäste aus dem Kurort hielten dagegen. Besonders A. Schenk leistet mit insgesamt 6 Treffern einen wichtigen Beitrag dazu, dass seine Mannschaft in Führung blieb. Bis zum 21:23 und noch vier Minuten zu spielenden Minuten sah es nach einer gehörigen Überraschung in Pirna aus. Dann aber schwanden die Kräfte und auch das Wurfglück der Gäste. Drei Chancen in Folge ließ man liegen, der Gegner aber warf wortwörtlich alles nach vorn und übernahm seinerseits die Führung. In der letzten Minute verhinderte Torwart Wätzig fair die endgültige Entscheidung, auch wenn die Aktion zwischen ihm und dem Pirnaer Angreifer im Kreis auch leicht schlimmer hätte ausgehen können. An dieser Stelle alles Gute nach Pirna. Martin Krause nutzte in den letzten Sekunden eiskalt die sich im bietende Möglichkeit und netzte aus dem Spiel heraus zum 24:24-Endstand ein. Die Freude auf Seiten der Harthaer über den eher unerwarteten Punktgewinn war berechtigt und groß, trotz des Wissens, dass vielleicht noch mehr drin gewesen wäre. Nun heißt es am kommenden Wochenende besonders an der guten Abwehrarbeit anzuknüpfen. Zu Gast im BSZ ist wieder die HSG Freital/Wilsdruff, die man beim letzten Zusammentreffen am Ende eher glücklich besiegen konnte.