Großer Kampf und großes Glück

SG Kurort Hartha II – HSG Freital/Wilsdruff          32:32 (10:18)


Es gibt so Spiele, da weiß man nicht so richtig, wie man sie beschreiben soll. Die Ausgangslage: Hartha zum Heimspiel wieder mit voller Bank, eine gesunde Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern. B. Seipt fehlte aus privaten Gründen, T. Petzsch nahm als Unterstützung von MV Kropp auf der Bank seine Platz ein. Auf der anderen Seite die Mannschaft der HSG: 7 Feldspieler und zwei Torhüter. R. Pötzsch, der sich im Hinspiel als gefährlichster Werfer präsentierte war ebenso an Bord wie Routinier Kühn und einige junge Gesichter. Zwar warnte MV Kropp davor, den Gegner zu unterschätzen, aber so richtig schien das nicht bei seiner Mannschaft angekommen zu sein.

Die Gäste erzielten das erste Tor, die Gastgeber glichen aus und gingen ihrerseits in Führung. Es sollte die letzte in diesem Spiel sein. Was dann folgte, war das Gegenteil von allem, was sich die Spieler aus dem Kurort vorgenommen hatten. Im Angriff lief wenig zusammen, entweder wurde der Abschluss zu früh gesucht oder aus ungünstigen Lagen geworfen. Der Gegner machte es besser, traf aber auch auf eine Abwehr, die diesen Namen nur in Teilen verdiente. Der Rückraum wurde zu spät angegangen, die Lücken zu träge geschlossen und die mehrfach geforderte Absprache kam auch zu kurz. Über die Stationen 4:8, 7:11 und 8:16 setzten sich die Gäste der HSG mit all ihrer Routine Stück für Stück ab, ohne das Hartha ein Rezept finden konnte, diesen Zustand zu ändern. Auch die Wechsel auf mehreren Positionen brachten nicht den erhofften Erfolg. Beim Stand von 10:18 ging es in die Pause.

Im zweiten Durchgang sollte vor allen Dingen die Abwehr endlich stabilisiert werden. Die so erarbeiteten Ballgewinne sollten in schnelle und einfache Tore umgemünzt werden, um so das Spiel noch zu drehen. Doch wirklich besser wurde es nicht. Einzig positiv war die Erkenntnis, dass Freital/Wilsdruff den Vorsprung nicht noch weiter ausbauen konnte, doch leider verkürzten die Hausherren diesen bis zu 45 Minute nicht wirklich. Mit der Disqualifikation von Kühn ging den Gästen zwar eine weiter Option verloren, aber schon drei Minuten später verloren auch die Harthaer mit A. Weise ihren besten Werfer. Das Spiel entwickelte sich zur Nervenschlacht. Die Kurortler witterten ihre minimale Chance auf einen Punktgewinn, den Gästen schwanden die Kräfte und damit die Konzentration. Gegen die Manndeckung der Harthaer leisteten sie sich nun zu viele Fehler und so schmolz ihr komfortabler Vorsprung Stück für Stück dahin. Gleichzeitig nutzen die Gastgeber ihre Chancen nun konsequenter, und auch die Außenspieler trafen nun endlich die Kiste. Bei den Kurortlern war endlich der Kampfgeist erwacht, der den größten Teil des Spiels scheinbar geruht hatte. Der Ausgleich zum 32:32 war viel umjubelt und der letzte Angriff der Gäste wurde erfolgreich verhindert.

So bleibt das Wissen, dass die Mannschaft zu Recht stolz sein kann auf die famose Aufholjagd, dankbar für die Mithilfe des Gegners und nachdenklich angesichts der Leistung vorher, die das erst nötig machte.