Am Sonntag reiste die männliche D-Jugend mal wieder in die Dresdner Neustadt, allerdings zum letzten Mal in der Saison 2014/15. Dort hatte die Spielzeit für die meisten Jungs der neuformierten Mannschaft mit dem Trainerduo Martin Krause/Thomas Petzsch begonnen, dort fing man sich in der vergangenen Woche zwei deprimierende weil unnötig deftige Niederlagen ein und dort standen nun also die beiden letzten Spiele an. Gäbe es einen Preis für die Mannschaft mit den meisten Spielern auf dem Protokoll, dann hätten die Kurortler dieses Jahr bestimmt abgeräumt. Und auch beim Ranking hinsichtlich der Anzahl der begleitenden Fans hätte man ganz vorne gestanden. Doch noch zählen im Spielkreis die Qualitäten mehr als die bloße Anzahl. Auch da sind die Harthaer mit ihren Fans gut aufgestellt, aber auf dem Parkett gibt es noch eine Menge Luft nach oben. Diese erste Saison sollte daher vor allen Dingen dazu dienen, die Jungs mit den Gegebenheiten der „großen Halle“ bekannt zu machen, sowie offensives Deckungsverhalten und flüssiges Kombinationsspiel einzuüben.
Ehrlicher Weise muss man festhalten, dass diese Ziele nicht alle erreicht wurden. Toll war der einzige Sieg in eigener Halle genau wie die zwei Spiele, in denen die Mannschaft zumindest an einem Punktgewinn „schnupperte“. Besonders zur Mitte der Saison hatte man das Gefühl, dass einige Trainingsinhalte wirklich verinnerlicht wurden. Aber dann kamen die Spieltage nach den Winterferien und alles schien wie weggewischt. Dass man gegen teilweise ältere und damit auch erfahrenere Mannschaften verlieren kann, steht außer Frage. Aber das „Wie“ ist der Aspekt, an dem sich die Mannschaft messen lassen muss. Die Leidensfähigkeit von Eltern und Trainern wurde einige Male arg geprüft.
So sollte der letzte Spieltag vor allen Dingen dazu dienen, sich mit einem guten Gefühl in die spielfreie Zeit zu verabschieden. Mit dem Tabellenzweiten Niederau hatte man aber einen richtigen Brocken vorgesetzt bekommen. Die 1. Halbzeit war somit ein Sinnbild für gefühlt so viele Spiele. In der Abwehr fehlte trotz vielmaligem Hinweisen eine klare Zuordnung, die Gegner wurden nicht zeitig genug angegangen und liefen durch unsere Abwehr, als bestände die aus Slalomstangen. Zwar konnten unsere guten Torhüter einige Bälle entschärfen, am deutlichen Zwischenstand von 3:13 änderte das freilich wenig. Dabei gelang es im Angriff durchaus, einigen Druck aufzubauen, wenn der Ball nicht durch Fehlpässe und Unaufmerksamkeit verloren ging. Dann aber fehlten oftmals Kraft und Präzession im Abschluss. Im zweiten Durchgang legten wir dann noch fünf Tore nach. Da jeder Spieler seine Einsatzzeit bekam, änderte sich am Abwehrverhalten wenig und so musste man mit den Endstand von 8:27 zufrieden sein.
Im zweiten Spiel dann zeigte die Mannschaft ihr anders Gesicht. Gegen die etwas defensiveren Gegner vom HSV Weinböhla kam man besser ins Angriffsspiel und konnte den ersten Durchgang etwas ausgeglichener gestalten. 7:9 zur Halbzeit war ein tolles Ergebnis, denn der Gegner war in Reichweite. Dann aber merkte man den Jungs an, dass die Frische aufgrund des zweiten Spiels in Folge ein wenig verloren ging. Wieder scheiterte man zu oft im Abschluss und verlor den Ball im Spielaufbau. Der Gegner, immerhin Tabellenvierter, machte nicht viel mehr als im ersten Durchgang und netzte konsequent 10mal ein. Der Endstand von 11:19 geht daher vollkommen in Ordnung, denn es zeigt im Großen und Ganzen den Stand der Mannschaft. In der spielfreien Zeit wartet viel Arbeit auf alles Beteiligten, wobei der Spaß nicht zu kurz kommen soll und darf. Das gemeinsame Ziel aber, in der kommenden Saison ein besseres Ergebnis als den letzten Tabellenplatz einzufahren, muss von allen Spielern verinnerlicht werden. Aus der Erfahrung weiß man, dass mit Erfolgserlebnissen auch der Spaß an der Sache wächst. Und darum soll es ja gehen, in Hartha, wo Handball Spaß macht!