Der Kampf der Generationen

SG Kurort Hartha II - ESV Lok Dresden III                     14:19 (11:7)

 

Zu Beginn und zur Ablenkung ein paar Zahlen:

ESV Dresden III : Anzahl der spielfähigen Akteure: 13, Durchschnittsalter 44,8 Jahre

SG Kurort Hartha II : Anzahl der spielfähigen Akteure: 10,5, Durchschnittsalter 23 Jahre

Anwurfzeit: 13 Uhr, gefühlte Temperastur in der Lok-Arena : 40 Grad Celsius.

Anzahl der Wasserkisten Hartha: 1, Anzahl der Bierkisten Hartha : 0

Dem Trainerteam Neumann/Linde fiel keine einfache Aufgabe zu, einen guten Kader für das zweite Saisonspiel

in der Bezirksklasse Sachsen-Mitte aufzustellen. Einige Spieler weilten im Urlaub, auf Arbeit oder waren aus

gesundheitlichen Gründen nicht einsatzfähig. Zum Glück erklärten sich ein paar junge Spieler aus dem

Anschlusskader der Ersten bereit auszuhelfen. Und auch in Harthas dritten Vertretung fanden sie zwei einsatzfähige Spieler.

Einer wurde unter Vortäuschung falscher Tatsachen in den Bus geladen: Berichte doch über den Spielhergang. Das Ergebnis

liegt nun vor, als objektiv kann die Betrachtung allerdings nicht gewertet werden, da es aufgrund von mitunter akutem

Sauerstoffmangel zu einigen Halluzinationen beim Schreiber gekommen sein muss.

Spiele gegen die Altherrentruppe (sorry aber schaut auf den Altersschnitt) des ESV sind immer speziell, besonders in ihrer

Wirkungsstätte, in der sie seit Jahrzehnten mehr oder weniger erfolgreich auf Punktejagd gehen. Ein respektabler Platz im

oberen Drittel der Abschlusstabelle der Saison 2015/16 sollte jedem Besucher des „Lok-Schuppens“ entsprechenden Respekt

abnötigen. Und natürlich freuen sich so erfahrene Spieler immer besonders drauf, den „Jungen“ zu zeigen, wie und wo

der Hase läuft. All das war den Gästen aus dem schönen Kurort klar.

Während sie sich fleißig erwärmten, machten die Gastgeber eher den Eindruck, sich zum ersten Spiel noch sammeln zu müssen.

Das gelang Ihnen recht gut, denn nach und nach füllte sich das Protokoll mit Akteuren. Am Ende (der Erwärmung) überragte der

Gastgeber seine Gäste sowohl insgesamt, in der Anzahl absolut und der Zahl von Jahren.

Der Start in die Partie verlief sehr behäbig. Die Abwehrreihen standen gut und Tore ließen auf sich warten. Trotz des höheren Alters

legten die Gastgeber ein beachtliches Tempo im Spielaufbau an den Tag, aber Harthas Tormann Wätzig war zur Stelle, wenn die gut

gestellt Abwehr um „Karsten“ doch mal überwunden wurde. Im eigenen Angriff dauerte es bis zur 7. Spielminute, bis Miersch einen

Strafwurf zum ersten Tor im Spiel und zur Führung der Gäste verwandeln konnte.

Die folgenden Minuten konnte sich keine der beiden Mannschaften wirklich durchsetzen und bis zum 5:4 entwickelte sich eine

ausgeglichene Partie. Dann gelang den Gästen einfach mehr im Angriff und die gegnerische Abwehr konnte ein ums andere Mal

überwunden werden. Bis zur wohlverdienten Halbzeit vergrößerte sich der Abstand auf 11:7. Soweit so gut.

Der zweite Durchgang hätte eigentlich so weiter verlaufen sollen, aber es kam anders als gedacht. Um es kurz zu machen, die fünf

(vermeintlichen) Einflussfaktoren:

Die Schiedsrichter: Ja, die sind immer Schuld wenn es nicht läuft. (Fast) alles was sie auf der Harthaer Seite pfiffen kannman

so entscheiden, aber bitte schön dann auf beiden Seiten.

 

Die Gegner: Ja die alten Hasen, so erfahren und Bäume von Männern, aber umfallen, wenn ein gefühlter Windhauch am

Sommernachmittag durch die Halle streicht und dieses Spektakel gesten- und wortreich unterlegen.

 

Es fehlte den Gästen an Alternativen auf den Schlüsselpositionen – Schuld sind der Zwang zur Lohnarbeit (inklusive Recht auf Urlaub)

sowie anderweitige gesellschaftliche Verpflichtungen. Also wurden hier die Prioritäten falsch gesetzt.

 

Manche Akteure sind schon lange nicht mehr im Training gewesen und das sieht, hört und merkt man einfach.

 

Der Traktor biss sich praktisch die Zähne an den räumlichen Gegebenheiten und damit der Gesamtsituation aus. 

Der wohl entscheidende und einzig ernstgemeinte Grund allerdings ist folgender Fakt: 

 

Drei Tore in einer Halbzeit reichen schlicht und ergreifend nicht in der Bezirksklasse.  

Nicht dass es an Möglichkeiten fehlte, es gelang einfach nicht. Somit holten die Gastgeber am Ende verdient die Punkte.

Herzlichen Glückwunsch, aber es gibt ja auch noch ein Rückspiel. Zu diesem wird dann eine eingespielte und austrainierte

Mannschaft um eine Revanche bitten.