HSV Lok Pirna Dresden 2. – SG Kurort Hartha 22:23 (10:12)
Ein Wunder ist es nicht, denn dafür haben alle Beteiligten viel zu hart gearbeitet aber es ist eine Sensation! Die 1. Männermannschaft
der SG Kurort Hartha e. V. krönt eine fantastische Saison nach einem Herzschlagfinale mit dem Titel der Verbandsliga Sachsen-Ost.
Es war wirklich ein schöner Zufall, dass der Spielplan den Showdown der zwei Titelaspiranten auf den letzten Spieltag in die Garmigstraße
legte. Auch die Harthaer nutzten diese Halle in den 90ern als ihre „Heimhalle“ und für den Dresdner Handball ist diese Spielstätte einfach eine Institution. Das zeigte sich auch an dem schier unglaublichen Interesse, welches dieses Spiel hervorrief. Buchstäblich jeder Platz war belegt,
die Zuschauer standen am Feld, hinterm Tor und saßen fast mit auf der Auswechselbank.
Wahnsinn und eine hervorragende Werbung für den Handball und die Fankultur. Denn trotz der hohen Wertigkeit der Begegnung war und
blieb es ein friedliches aber emotionales Handballfest. Danke an die Organisatoren der Gastgeber.
Das Anstehen sollte sich für alle lohnen. Es war kein torreiches Spiel und wirklich schöne Spielzüge blieben eher rar. Aber was sollte man
bei dieser Begegnung zweier Mannschaften auf Augenhöhe auch erwarten. Es war ein kampfbetontes Spiel, in welchem die Schiedsrichter
stets einen kühlen Kopf bewahrten. Beide Mannschaften versuchten über die zentralen Positionen zum Torerfolg zu kommen. Auf Harthaer
Seite war es vor allen Dingen H. Ulbricht, der seine Mannschaft aus dem Rückraum im Spiel hielt. Die Abwehr der Gastgeber stand gut und
ließ nur wenig Raum für Harthas Außen und den Kreisspieler.
Immer wieder leisten sich die Gäste kleine Fehler, die der Gegner für sich zu nutzen suchte. Aber auch die Abwehr der Kurortler leistet an
diesem Tag gut Arbeit. Besonders Torwart F. Krause zeigte eine sehr gute Leistung, motivierte seine Abwehrreihe immer wieder und leitete
mit guten Pässen das Konterspiel der Gäste ein. Zur Halbzeit stand es 10:12, Hartha hatte sich die bessere Ausgangssituation erarbeitet.
Im zweiten Durchgang aber konnten sie zunächst nicht an ihren Lauf anschließen. Die Gastgeber arbeiteten weiter sehr konzentriert in der
Deckung und konnten auf der anderen Seite durch ihr dynamisches und kraftvolles Spiel den Abstand halten. Es war ein hartes Spiel,
aber nie unnötig unfair. Nach 45 gespielten Minuten sah es so aus, als ob die Kurortler den Sack langsam zuziehen konnten.Drei Tore
betrug ihre Führung zwischenzeitlich. Dann aber verloren sie den Faden. Zu schnell und zu überhastet suchten sie nun die Entscheidung.
Die Hausherren aber hatten sich gut auf das Spiel eingestellt und bekamen nun die „zweite Luft“. Tor um Tor kämpften sie sich heran und
in der 56. Minute führten sie mit 20:19. Hartha nahm seine letzte Auszeit. Was dann folgte war schlicht und ergreifend sensationell. F. Just
übernahm in dieser Phase die Verantwortung und setzte mit seinen platzierten Würfen aus dem Rückraum nun die Akzente. Und auch
Krause im Tor konnte sich noch einmal steigern. Der letzte Strafwurf des HSV landete am Pfosten und eine halbe Minute vor Ende war
es P. Pollmer, der beim Stand von 21:22 zum entscheidenden Strafwurf an den Punkt trat.
Er bewies Nervenstärke und verwandelte sicher. Die Halle tobte und auch wenn der HSV noch ein Tor erzielen konnte, den Sieg ließen
sich die Harthaer nicht mehr nehmen. Mit dem Abpfiff stürmten die vielen Harthaer Anhänger auf die Platte und feierten mit ihrer Mannschaft
den sensationellen Erfolg. Emotionen pur und bei so manchem glänzten die Augen feucht. Die Ehrung durch den Staffelleiter Klaus Vetter
bejubelten die vielen Harthaer Fans lautstark!
Wer das nicht erlebt hat, der kann es nur schwer nachvollziehen aber es war einfach nur der Wahnsinn. Ja, der Dorfverein holt sich den
Staffelsieg. Mit einer Mannschaft, die fast alle ihren ersten Handball in Harthas Turnhalle geworfen haben. Mit Spielern, die in der A-Jugend
Oberliga erfolgreich waren. Mit Spielern, die auch in anderen Vereinen Erfahrungen gesammelt haben, die aber zurückgefunden haben zu
ihrem Verein, wo Handballspielen Spaß macht.
Mit einer jungen Mannschaft, die sich neu finden musste, nach dem Hartha aus der Verbandliga abstieg. Die zusammen aus der Bezirksliga
den Wiederaufstieg schaffte. Eine Mannschaft, die nun das Abenteuer Sachsenliga bestreiten will. Wir danken allen Unterstützern und
Förderern für diese tolle Zeit!