„Autschn!“

Sportfreunde 01 Dresden III – SG Kurort Hartha III           33:18 (15:7)

 

„Na aber, was war da denn los…“ wird sich der interessierte Leser fragen, wenn er die blanken Zahlen sieht.

Nein, die dritte Mannschaft hat nicht in Unterzahl gespielt, keiner war vom Vortag noch benebelt (zumindest offensichtlich)

und alle Anwesenden haben (meist) mit zwei Händen und Füßen agiert. Die Gründe für die haushohe Pleite liegen woanders.

Das einzig Gute an diesem Tag war der Verzicht auf die nervtötende Parkplatzsuche in Dresdens Szeneviertel, da die Halle

dort gesperrt ist (nicht gut für die Mieter).Deswegen musste in die Sporthalle in der Prohliser Gamigstraße

(gut für die Gäste, da günstig zu erreichen) ausgewichen werden.

Die Gastgeber präsentierten sich guter Besetzung, das Durchschnittsalter der 12 Akteure betrug knapp 30 Jahre. Den Kurortlern

konnten an diesem Wochenende keine Spieler aus anderen Mannschaften aushelfen, das letzte Aufgebot der tapferen 10 betrug demzufolge 40 Jahre.

Nun könnte man argumentieren, dass die Gäste im Schnitt 10 Jahre mehr Handballerfahrung auf die Platte bringen konnten,

dann müsste man aber auch die zahlreichen Leiden und die weniger gut ausgeprägte Kondition dagegen halten.

Als nächstes Hindernis auf dem Weg einer erfolgreichen Spielgestaltung erwies sich der Kleber.

Im Dresdner Handballtempel ist Haftmittel erlaubt, der Gastgeber machte davon ausgiebig Gebrauch und die Gäste hatten das Nachsehen. Zwar konnte sich der eine oder andere an die „gute, alte Zeit“ der Zweckentfremdung von Baumharz aus dem

Praktiker zurückerinnern, allerdings reichte die Spielzeit nicht, diese Information auch an die Hände weiterzugeben.

So kam es wie es kommen musste, das Spielgerät blieb kleben, die Fehlerquote beim Passspiel und im Abschluss

(so er denn zustande kam) war, nett gesagt, ausbaufähig. Das 1:1 war dann auch der letzte Lichtblick, denn bis zum 12:3 ging die

Sonne erstmal unter.

Dann wurden die Gegner etwas nachsichtiger und den Harthaern gelang endlich ein wenig mehr Konstruktives im Angriffsspiel.

Der Halbzeitstand von 15:7 spiegelte das Kräfteverhältnis an diesem Tag wieder.

Auch im zweiten Durchgang stellte sich kein Wunder ein, denn die Ausgangsbedingungen blieben unverändert. Im Angriff der

Harthaer war meist zu wenig oder unkoordinierte Bewegung zu beobachten, kombiniert mit einer unzureichenden Abschlussquote.

In der Abwehr bekamen die Männer um Coach Starke zwischenzeitlich einen besseren Zugriff auf den Gegner, die zahlreiche

Konter aber konnten sie nicht verhindern, da sie ja am Torwurf scheiterten. Die Niederlage mit 33:18 war natürlich ein richtiges

Brett, auch wenn bei näherer Betrachtung festgehalten werden kann, dass die Saison wesentlich besser verlaufen ist.

Denn mit dem Abstieg (so es denn eine Mannschaft erwischt) haben die „Alten Herren“ nichts mehr zu tun. In den verbleibenden

drei Begegnungen kann also befreit aufgespielt werde. Vielleicht ist der eine oder andere Punktgewinn noch drin.