„Heut fall ich vom Glauben ab…“

TSV Dresden Bühlau – SG Kurort Hartha II                   29:25 (15:12)

 

Da war es nun endlich da, das letzte Saisonspiel. Und die zweite Männermannschaft sah sich mit einem Problem konfrontiert, dass sich glücklicherweise im Verlauf der Saison 2015/16 relativ selten zeigte: Die Akteure wurden knapp. Die „Torgaranten“ der Vorwoche waren aus familiären und gesundheitlichen Gründen nicht einsatzfähig und auch die Verstärkung aus der A-Jugend fiel bis auf P. Rademacher eher spärlich aus. Abzüglich der verletzungsbedingten Ausfälle verblieb MV Kropp nur ein klägliches Häuflein Spieler,das aber voll motiviert zu Werke gehen wollte, inklusive Saisonpremiere von Kroppi himself. Leider weilten die Anhänger alle bei der Ersten in der Lok-Halle, so dass das letzte Spiel (zunächst) ohne Unterstützung beginnen musste.

Nachdem unsere Torhüter ein schickes rotes Laibchen überziehen durfte, um so jegliche Verwechslungsgefahr mit den schwarz-weiß gestreiften Schiedsrichtern auszuschließen, ging es auch schon los. Die Gäste wussten aus ihrer Not eine Tugend zu machen und gingen in Führung. Bis zum 4:7 konnten sie sich absetzten.Der Ball lief gut und schnell durch die Reihen und so wurden entweder die Außenspieler frei gespielt oder eine Lücke im großen Mittelblock der Gastgeber gefunden. Diese dagegen leisteten sich Fehler im Aufbauspiel, welche Hartha immer wieder für Konter nutzten konnte. Die erste Aufregung auf der Gästebank

kam auf, als ein solcher eher grob (unsportlich?) unterbunden wurde und nur mit einer Verwarnung geahndet wurden. Langsam

aber sicher ging den Harthaern ihre Treffsicherheit verloren.

Die immer noch gut herausgespielten Chancen blieben ungenutzt und Bühlau fand ins Spiel. Erst glichen sie zum 7:7 aus, um sich dann auf 13:10 abzusetzen. In dieser Phase fehlte den Kurortlern auch die Zuordnung in der Abwehr. Zu oft stand ein Außen- oder Kreisspieler frei, wenn auch in selbigem, und netzte ein. Mit der Leistung der Unparteiischen war man nicht zufrieden, aber die Rote Karte gegen Rademacher für eine Abwehraktion an der Neunmeter in der letzten Minute der ersten Hälfte war wahrlich der „traurige“

Höhepunkt des Tages. Selbst der Gegner war fassungslos ob dieser Entscheidung.Hätten die beiden Herren in Schwarz-Weiß diese Linie über das gesamte Spiel durchgezogen, das Spiel wäre beizeiten aufgrund von Spielermangel beendet wurden.

Positiv betrachtet hatte Harthas Zweite nun einen Unterstützer in der mäßig gefüllten Halle des Bühlauer Gymnasiums. Und tatsächlich startet die zweite Hälfte ansehnlich. Da R. Kühn als Feldspieler den Kader verstärkte war es an M. Wätzig im Harthaer Tor Akzente zu setzen. Der Rückstand konnte Stück für Stück egalisiert werden und beim 19:19 hatte man es wieder in der Hand. Allerdings schwanden nun wieder Zielgenauigkeit und Abwehrstärke. Die Bühlauer kamen über ihren Rückraum zu einfachen Toren und Hartha versagten in entscheidenden Momenten die Nerven. Diese wurden durch gelinde formuliert „seltsame“ Entscheidungen weiter angespannt.

Allerdings war es die spielerischen Alternativen, welche den Gästen am Ende fehlten und zumindest eine Punkteteilung

verhinderten. So setzte sich am Ende verdient die Mannschaft der Gastgeber mit 29:25 durch. Auch der Einsatz von Kroppi und Ricco konnten dies nicht verhindern. Die Spieler und Fans des TSV waren glücklich, die Schiedsrichter mit ihrer Leistung zufrieden

und bei Hartha hatte sich niemand verletzt. Dass Konkurrenz um Platz fünf der Bezirksklasse patzte, ist im Nachhinein vielleicht die Entschuldigung des Universums für diesen Samstagabend.