Mehr Krampf und Kampf statt Handball

SG Klotzsche III – SG Kurort Hartha III                          17:19 (7:9)

 

Es gibt so Spiele, die machen einfach keinen Spaß. Und über diese dann zu schreiben auch nicht.

Das liegt in diesem Fall nicht am Gegner oder gar dem Ergebnis, denn zwei Punkte hat sich Harthas Dritte ja sichern können,

aber der Gesamteindruck war und ist irgendwie „naja“.

Am Samstag um 8:40 Uhr war Treff im schönen Kurort Hartha. Da alte Menschen ja eh nicht lange schlafen können, kann man

dies als erste mögliche Ausrede schon mal nicht gelten lassen. Denn wie heißt es so schön: „Der frühe Vogel fängt den Ball“

oder so. Eine halbe Stunde vor Anpfiff hatten sich dann auch fast alle Spieler eingefunden und starteten ihr modifiziertes Aufwärmprogramm.

Sein Comeback in der Dritten gab der „Klinge“ und wenn der TNGZ dann auch noch spielberechtigt ist, wird es mehr als eng auf unserer Bank.

Mit 14 Spielern und drei Betreuern bietet Harthas Beitrag zur 3. Kreisliga schon ein beachtliches Bild. Nur das mit dem Handball… naja wir

kommen gleich dazu.

Die beiden Unparteiischen aus Pirna konnten die Partie pünktlich anpfeifen. Hartha markierte den ersten Treffer und fing sich gleich darauf den Ausgleich ein. Dann ging es hin und her, ohne dass Tore fielen. Wobei die Gäste das mit dem „Tore-Fallen“ scheinbar wörtlich nehmen wollten,

sosehr bearbeiteten sie das Gehäuse der Klotzscher Gastgeber.

Die hatten allerdings auch nur einen gefährlichen Werfer aufzubieten, den der Abwehrverbund vor York Mietzsch im Tor relativ (gut) in den

Begriff bekam. Den Rest konnte besagter Torhüter meist abwehren. Vom 4:4 setzten sich die Gäste zunächst auf drei Tore ab um dann fünf

Minuten vor dem Ende sogar mit 5:9 in Führung zu gehen. Dann wurde es unangenehm, zumindest für Christoph, denn ihm wurde die Nase gebrochen.

Ob nun Absicht oder nicht, das Ergebnis war ziemlich blutig und die Emotionen kochten hoch. Das ohnehin wenig ansehnliche Spiel der

Männer von Peter Starke verlor nun ganz den Faden und die Gastgeber konnten zur Halbzeitpause auf 7:9 verkürzen.

Die Ansprache in der Halbzeit startet laut und endete mit klaren Vorgaben an die Spieler. Das eigene Spiel sollte wieder in den Fokus

rücken, die eigenen Stärken genutzt werden und der zahlenmäßige Vorteil genutzt werden.

Tatsächlich zeigten die Worte Wirkung, Hartha setzte sich in der Folge auf 10:14 ab. Dann kam es wieder zum Bruch im Spiel.

Die Gastgeber liefen ein paar einfache Wechsel und Harthas eigentlich sichere Defensive lief herum wie ein Hühnerhaufen (ohne Grippe).

Klotzsche schaffte mit 13:14 den Anschluss und glich schließlich sogar zum 16:16 aus.

Die Harthaer wirkten kopf- und planlos. Der Rückraum war mit dem Aus von Chris und der Streuung vom Schreiberling praktisch nicht mehr

vorhanden, es gab haufenweise technische Fehler („fang den Ball, oder eben nicht“) und dem Spiel fehlte der Druck auf das Tor.

Allerdings mangelte es den Kurortlern nicht am Willen, allein an der Umsetzung. Und auch die Frustration über die eigene Leistung und die

Gesamtsituation brach sich in Hälfte zwei ihre Bahn.

Das Spiel wurde giftiger, es gab viele Unterbrechungen, irgendwie genauso, wie man sich dritte Kreisliga vorstellt. Die Partien davor, von den Ergebnissen ähnlich, wiesen diesen Charakter nicht auf. Am Ende rettete sich SG Kurort Hartha dank zweier Strafwürfe das 17:19 und damit

auch zwei Punkte.

Viel Grund sich auf die Schultern zu klopfen hatte man nicht. Dafür, und das muss auch gesagt werden, war nach dem Spiel die giftige

Atmosphäre verschwunden. Am 04.12. kommt es dann in heimischer Halle zum „Spitzenspiel“ gegen die dritte Vertretung der Sportfreund

aus Dresden. Wenn man (der Liga entsprechenden) guten Handball spielt, ist da sicher was möglich, mit der Leistung vom Samstagvormittag

wohl eher nicht.