Hartha gewinnt das „Vier-Punkte-Spiel“, bezahlt aber einen hohen Preis

SG Kurort Hartha – HSG Riesa/Oschatz             29:27 (12:11)

 

Wenn der Letzte auf den Vorletzten der Staffel trifft, erwarten die Zuschauer nicht unbedingt ein hochwertiges Spiel, aber ein spannendes, besonders wenn sich die Saison dem Ende neigt und es gilt, Punkte gegen den Abstieg oder die Relegation zu sammeln.

Eine solche Begegnung sahen die Zuschauer am Sonntagnachmittag im BSZ Freital. Zu Gast in Harthas Heimhalle war die Mannschaft der Spielgemeinschaft Riesa und Oschatz, kurz RIO. Diesen Gegner kannte die Mannschaft des Trainerteam Wunsch/Texter

von deren einjährigem Gastspiel in der Verbandsliga und aus dem Landespokalwettbewerb.

Nach der knappen Niederlage in der letzten Woche mussten die Punkte in Hartha bleiben, wenn die Handballer aus dem Kurort noch eine Chance auf den Verbleib in der Liga haben wollten.

Mit den Ausfällen von Pollmer, Reinhardt, Hoffmann und Michel fehlten ein paar Alternativen, dafür erhielt Rademacher seine Chance auf einen Einsatz in Sachsen höchster Handballspielklasse. Der Gegner nahm Harthas Rückraum von Anfang an in Manndeckung und es dauerte ein wenig, bis der Rest der Mannschaft den sich bietenden Platz nutzen konnte.

Das erste Tor der Partie erzielte Ulbricht per Strafwurf und Hartha baute seinen Vorsprung auf 3:0 aus. Die Gäste taten sich schwer

gegen die gut agierende Abwehr über den Positionsangriff ins Spiel zu kommen, zumal Würzberger im Tor zu Beginn einige Würfe entschärfen konnte. Nach 15 Minuten stand es 6:3, dann sprachen die Schiedsrichter in kurzer Folge zwei Zeitstrafen gegen die

Gastgeber aus und mit dem 7:6 stellte RIO den Anschluss her.

Aber Hartha zeigte sich kämpferisch und zog auf 9:6 davon. In der 25. Minute erhielt Just eine vertretbare Zeitstrafe. Den Ärger über

sich selbst aber deuteten die Unparteiischen, die in dieser Situation einfach zu wenig Fingerspitzengefühl bewiesen, als Beleidigung und disqualifizierten ihn. In dieser Phase zeigten die Hausherren eine riesige Moral und bauten ihren Vorsprung allen Widrigkeiten

zum Trotz auf 12:8 aus.

Die letzten beiden Spielminuten aber gehörten den Gästen, welche plötzlich zurück in die Spur fanden und mit drei Toren in Folge

den Anschluss zum 12:11 Pausenstand wieder herstellten.

Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch kamen die Harthaer aus der Kabine zurück und legten los wie die Feuerwehr.

In der 43. Minute erzielte Heinrich von der ungewohnten Rechtsaußenposition das 20:13. Den Gästen gelang in dieser Phase

wie schon im ersten Durchgang aus dem Spielaufbau einfach zu wenig, und auch der Torwartwechsel im Harthaer Tor auf Linde

zeigt Wirkung.

Nachdem RIO auf die offensive Deckung der Halben verzichtete, konnten nun auch Gaube und Ulbricht wieder ins Spiel einbezogen werden. Bis zur 55. Minute konnten die Kurortler ihren Vorsprung halten, dann ließen die Kräfte und die Konzentration langsam nach. RIO arbeitete sich in den verbleibenden Minuten Tor um Tor heran, aber am Ausgang der Partie konnten sie nichts mehr ändern.

Hartha gewinnt diese wichtige Partie verdient mit 29:27 und stellt damit den Anschluss in der Tabelle wieder her. Es war eine geschlossen Mannschaftsleistung, bei der alle Spieler zu überzeugen wussten und auch die Optionen von der Bank Wirkung zeigten.

Mit einer solchen Leistung ist auch gegen andere Gegner immer etwas möglich. Am 25.März reist die Mannschaft dann zum Tabellenzweiten nach Görlitz.