Dominierende Abwehrreihen sorgen für Kampfspiel

SG Kurort Hartha – Radeberger SV    23:22  (11:10)

Aufgrund dessen, dass man das Hinspiel vergangenen November in Radeberg deutlich mit 7 Toren verloren hatte,

standen die Zeichen auf Wiedergutmachung und vor allem darin eine andere Körpersprache an den Tag zu legen.

Trainerduo Wunsch/Texter konnte dabei auf bewährtes Personal zurückgreifen, nachdem sich Linksaußen Köchel nach krankheitsbedingtem Fehlen während der vorangegangenen Trainingswoche rechtzeitig fit meldete. Zudem kehrte Kapitän Gaube zurück. Die Vorzeichen waren somit gelegt, um das Spiel erfolgreich anzugehen.

Bereits die ersten Minuten des Spielverlaufes zeigten jedoch, dass es ein enges, kampfbetontes und spannendes Spiel bis zum Ende werden würde. Auch eine schnelle 2-Toreführung durch Ulbricht und Heinrich brachte nicht die notwendige Sicherheit für Hartha´s Männer. Radeberg biss sich ins Spiel, nutzte die Unzulänglichkeiten im heimischen Angriffsspiel und glich nach 5 Minuten aus.

Die folgenden Minuten zeigte sich folgendes Bild. Hartha legte vor, Radeberg fand jedoch immer die passende Antwort.

Erst 4 Minuten vor Seitentausch schaffte es Hartha erneut durch Gaube mit 2 Toren in Front zu gehen. Als anschließend Torwart Würzberger den ersten 7m der Gäste entschärfen konnte, hätte man den Moment ausnutzen müssen, um die Gäste mit einem deutlicheren Polster in die Kabine zu schicken. Allerdings schwächte sich Hartha in dieser Phase durch unnötige Zeitstrafen selbst, sodass Lindner 1 Sekunde vor Halbzeit auf ein Tor verkürzen konnte. 

Mit Plus „eins“ ging es somit in die Kabine. Trainer Wunsch hob während der Halbzeitansprache vor allem die über weite Strecken

sehr gut aufgelegte eigene Abwehrreihe hervor. Die Umstellungen vor Spielbeginn mit Gaube auf Abwehraußen und auf den Halbpositionen mit Miersch und Heinrich griffen.

Innenblock Just/Karsties koordinierten ihre Nebenleute gut und ließen im Verbund kaum klare Abschlüsse des Gegners zu.

Zudem zeigte Würzberger eine gute Leistung im Tor, dieser den heute glücklos agierenden Linde nach einer Viertelstunde ersetzte.

Aus der guten Abwehr heraus, musste es für den zweiten Spielabschnitt heißen, vorn endlich konsequenter die Abschlüsse sowie die Wege in die Tiefe der gegnerischen Abwehr zu suchen, um sich poe á poe abzusetzen.

Allerdings konnte man diese Vorgaben zu Beginn der 2. Hälfte überhaupt nicht abrufen. Im Angriff agierte man zu hastig und vergab somit wiederholt eine bessere Ausgangsposition. Radeberg konnte dies zum eigenen Vorteil nutzen und drehte erstmal das

Spiel – 12:13 nach 37 Minuten. Danach spiegelte sich das Bild der 1. Hälfte wieder - nur zu Gunsten der Radeberger. Radeberg legte vor, Hartha kam zurück.

Erst die erste Hinausstellung der Gäste für Fährmann sorgte für Hartha´s erneute Führung. Die Überzahl war aus Sicht der Heimmannschaft „überragend“ und konnte mit 3-0 für sich entschieden werden. Radeberg kam in Unterzahl nicht am harth´schen Bollwerk vorbei. Die Ballgewinne wurden durch Zimmermann und 2x Köchel im erweiterten Umkehrspiel eiskalt verwandelt.

Erstmalig stand eine 3 Toreführung an der Anzeige. Hartha wähnte sich auf der Siegerstraße. Doch denkste!!! – Auszeit Radeberg und Spielverlauf sollte sich wieder drehen.

Radeberg gab sich zu keiner Zeit auf, kämpfte sich Tor um Tor heran und konnte selbst mit Plus 2 in Führung gehen – 19:21 nach

56 Minuten. In dieser Spielphase war das harth´sche Spiel unnötigerweise durch technische Fehler, vorzeitige und zu schnelle Abschlüsse und Einzelaktionen geprägt. Als das Spiel sich zu Gunsten der Bierstädter wandte, schien es aus Sicht der Gastgeber verloren. Doch die Gäste konnten in den letzten 5 Minuten 3 „100-%ige“ nicht im Tor unterbringen und so lies man Hartha im Spiel.

Mit einer starken Moral und gepusht durch Radeberg´s ausgelassene Chancen, konnte man den Rückstand egalisieren und 1

Minute vor Abpfiff wieder die Führung erzielen. Radeberg hatte knapp 60 Sekunden Zeit. Doch Hartha´s Abwehr stand gut. Zeitspiel

für Radeberg drohte –Auszeit durch den Gästetrainer. In dieser war die Anspannung bei allen Beteiligten deutlich zu spüren. Coach Wunsch schwor seine Mannen nochmals ein, „voll fokussiert bis zur letzten Sekunde zu sein“. „Nix mehr zu lassen“, war die Devise,

um ein Fiasko wie in Großenhain vor ein paar Wochen zu vermeiden, als man mit der letzten Aktion den Ausgleich hinnehmen musste. 

24 Sekunden noch auf der Uhr. Wiederanpfiff der beiden Schiedsrichter – Zeitspiel wurde gezeigt. Nummer 2 der Gäste Richter

düpierte mit einer starken Einzelaktion die Heimabwehrreihe und glich zum 22-22 aus. Letztendlich wäre es DAS gerechte Ergebnis

für den Spielverlauf und für beide Mannschaften gewesen. Das Spiel hatte unter neutralen Gesichtspunkten keinen Sieger verdient. Doch das Spiel war noch nicht vorbei. Schneller Anwurf von Hartha über Gaube, dieser den auf Außen mitlaufenden, freien Just

gesehen hatte, dieser nervenstark den Wurf im gegnerischen Tor unterbrachte. 23-22 – Ende, Wahnsinn. Die Halle tobte. 

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass wir das Glück diesmal auf unserer Seite verbuchen und somit die nächsten 2 Punkte einfahren konnten. Hartha rangiert mit 19:13 Punkten auf Platz 3, Radeberg folgt mit 19:17 auf Platz 4. Jetzt gilt es, den Schwung aus

den letzten 5 Spielminuten mitzunehmen und in den nächsten Spielen konstant aufzurufen. Das Hartha in den nächsten 5 Spielen

4 mal vor heimischer Kulisse antritt, dürfte für einen zusätzliche Schub sorgen.

 

Für Hartha spielten und kämpften:

Würzerger/Linde (beide Tor), Miersch (2/1), Gaube (5), Heinrich (2), Zimmermann (3), Pollmer, Just (1), Ulbricht (6), Jäckel (n.e.),

Köchel (2), Karsties (1)